Alle Tagebucheinträge im Archiv

18.5.23
Heute ist Christi Himmelfahrt!
Heute is Christi wat?
Wir schreiben das Jahr 2023 n.ach u.nserer Z.eitrechnung. Und benennen den heutigen Feiertag immer noch mit einem Ausdruck nicht von dieser Welt: „Christi Himmelfahrt“.
Meine Stunde aber ist noch nicht gekommen. Ich fahr für n paar Tage nach Holland. Is zwar nich das Paradies. Kann ich aber gut mit leben.
Bis Montag.
Euer w
19.5.23
Neue Töne aus dem ‚Kölner Stadtanzeiger‘
„Weil Jakarta * im Wasser versinkt, baut der Inselstaat eine neue Hauptstadt. Nusantara soll mitten im Dschungel entstehen – nachhaltig und technologisch auf höchstem Level.“
Ja, so macht man das!Auf höchstem Level! Ideen muss man haben!
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* Und Jakarta ist nicht so 'n Pisskaff wie Köln, nein, nein. Mit 10,04 Millionen Einwohnern (2018) in der eigentlichen Stadt ist sie die größte Stadt Südostasiens und mit etwa 34 Millionen Einwohnern (2019) in der Metropolregion Jabodetabek der zweitgrößte Ballungsraum weltweit.
20.5.23
Warum Hiroshima – 80 Jahre danach
Die weisen, demokratischen Staats- und Regierungschefs der G7 haben sich für ihre G7-Gipfelsause mit Hiroshima einen Tagungsort ausgesucht, der geradezu prädestiniert erscheint, sich nebenbei auch kniffeligen philosophische Fragen von einigem Unterhaltungs­wert zu nähern.
Okay, here we go?
Okay, dass Deutschland 3 Monate vor Japan '45 schon am Ende war und Japans Kapitulation kurz bevorstand, geschenkt, alter Hut. Dass drei Tage nach Hiroshima dann noch Nagasaki überflüssigerweise atomi­siert wurde, geschenkt, war vielleicht Teil der Übung. Dass die Sowjets ähnliches vor hatten, geschenkt, waren halt radioaktiv nicht so schnell. Dass bis heute kein amerikanischer Präsident für die sinnlo­se Vernichtung zweier Großstädte um Entschuldigung ge­beten hätte, geschenkt, bei wem denn? Waren doch alle tot. Dass auch China nicht gerade für mimosenhafte „Verteidigungspolitik“ bekannt ist, auch geschenkt. Dass man nach Unterschieden zwi­schen Russland, China und Europa/USA also mit der Lupe suchen muss, geschenkt, geschenkt. Aber dass die in Hiroshima versammel­ten gläubigen Staatsweisen aus dem Abendlande selber felsenfest überzeugt sind, dass Gott auf ihrer Seite stünde ... okay, okay, zugegeben, auch geschenkt. Geschenkt, geschenkt (3x)
Liebe Leser, machen se sich keine übertriebenen Hoffnungen auf einen ordentli­chen Knaller, auf einen Erlöser-Witz am Ende, auf DIE dicke Kriegspointe hier zum Schluss. Da kommt keine. Da kommt gar nix. Sehense, das is im Leben eben schon mal so.
Schönen Tach noch.
21.5.23
Onkel Wumms beim Kindesmissbrauch beobachtet
Um dem Shitstorm unserer kranken Moralapostel, der unweigerlich ob der obigen Überschrift über uns hereinbrechen wird, den Wind aus den Segeln zu nehmen, kurze Kommandoerklärung:
Es gibt außer dem „sexuellen Kindesmissbrauch“ auch noch – und das wollen wir hier nicht vergessen – den wesentlich häufigeren „politischen Kindesmissbrauch“. Und auch der ist nicht von Pappe! Dessen hat sich jetzt sogar unser Onkel Wumms alias Kanzler Olaf schuldig gemacht.
Bei einem EU-Projekttag in einer Schule in Kleinmachnow an der Witzewitz östlich von Potsdam, wurde er von nachhaltig verschulten Kleinkindern in eine hinterhältige Diskussion verwickelt, so dass er argumentativ fürn Moment aufm Schlauch stand. In einem bewusst­losen Augen­blick ließ er sich hinreißen, fand aber nicht den richti­gen Ton und polterte die sieben Zwerge unverdrossen zusammen:
„Ich finde das völlig bekloppt, sich irgendwie an ein Bild festzu­kleben oder auf der Straße.“
Da war er bei den süßen, kleinen Moralinchen von Klein­machnow an der Witzewitz aber so was von unten durch! Hatter's bei denen der­maßen verkackt un ausgeschissen - bei denen hier war er jedenfalls an der falschen Adresse. Die 5jährige Marie, ihres Zeichens unkünd­bare Versprecherin aller Moralinchen von Groß­kleinmachnow und Umgebung, verkündete:
„Mit Onkel Wumms reden wir nicht mehr. Hier stehe ich und kann nicht anders. Amen!“
Und Klein Ali Mustafa mit dem Konterfei von Andreas Baader auf dem T-Shirt brüllte los:
„Noch eine Worte und isch mach disch Krankenhaus!“
Dass sich Onkel Wumms in Kleinmachnow an der Witzewitz die nächsten 25 Jahre nicht mehr blicken lassen muss, oder besser gesagt "nicht sollte", zumal auch die Zustim­mungswerte für die SPD augenblicklich in den Keller gerauscht sind, hätte man auch alles vorhersehen können.
22.5.23
Mal eben kurz dazwischengegrätscht -
heute zum Thema
„Internationaler Aktionstag zur Erhaltung der Artenvielfalt“
Da wird man wohl nicht mit 1 Tag hinkommen. Es sei denn, man schafft es, die FDP zur kriminellen Vereinigung zu erklären. Genügend Leute, die den Verein hassen, gibt es ja. Aber ob das mit dem Wunsch nach Artenvielfalt vereinbar ist, ist dann wiederum sehr fraglich. Es ist zum Verrücktwerden!
23.5.23
Der Büchertipp zum Ende des Monat Mai
und zum heutigen „Tag des Grundgesetz“
Ob man die heute noch lesen bzw. überhaupt noch verstehen kann, weiß ich nicht – für mich waren die damals jedenfalls wegweisend.
„Die verlorene Ehre der Katharina Blum“ von Heinrich Böll, Kiepen­heuer&Witsch, 1974“
„ … schon bist du ein Verfassungsfeind“ von Peter Schneider, Rot­buch Verlag, 1975“
und
„Die Herren des Morgengrauens“ von Peter O. Chotjewitz, Rot­buch Verlag, 1978“
24.5.23
Pfingsten
„Im Neuen Testament wird in der Apostelgeschichte erzählt, ...“ Halt, stop! Ich weiß, es interessiert Sie einen feuchten hl. Dreck, aber die paar Zeilen über das Buch der Bücher werden Sie ja wohl noch verkraften können! „ ... dass der Heilige Geist auf die Apostel und Jünger herabkam, als sie zum jüdischen Fest Schawuot in Jerusalem versammelt waren (Apg. 2,1-41). Dieses Datum wird in der christli­chen Tradition auch als Gründung der Kirche verstan­den.“ (aus: Wikipedia)
So, nu wissen se das auch.
(Komm! Sie hätten doch niemals freiwillig nachgegoogelt, was es mit die­sem Pfingst-Theater auf sich hat. Und vielleicht ist es ja auch für Sie ein Anstoß, sich mal n paar heiße Gedanken über den Zusam­menhang der vielgepriesenen „christlichen Werte des Abendlandes“ mit dem sog. „Neuen Testament“ zu machen, dem ersten und gleichzeitig erfolgreichsten antisemitischen Bestseller der Weltgeschichte.)
Egal.
Ich wollt' ja nur sagen, dass es wieder an der Zeit ist, den Kerkeling zu machen. Von morgen bis 11. Juni bin ich denn mal weg.
25.5.23
Sternstunden der Post-Demokratie
Die neueste kriminelle Vereinigung gefällig? Allmählich drehen se alle durch.
Vollkommen harmlose, unpolitische Umweltaktivisten, die keiner Fliege auch nur ein Bein ausrupfen könnten, geschlagen mit einer bodenlosen Naivität und ohne jeglichen Begriff von Macht, Herr­schaft, Ge­schichte & Verarschung, die ein durchaus durchsichtiges Gesprächs­angebot eines lupenreinen, 120prozentigen Proffi-Lobby­isten nicht als solches erkennen, sondern glauben, dem Herrn Mi­nister ihr Herz aus­schütten zu können – was sie dann auch taten - eine Gruppierung von jungen Idealisten mit -zugegeben- seltsamen, gewöhnungs­bedürftigen Aktionsformen .
Auf der einen Seite.
Und auf der anderen sprachlos die Grünen, die vom Wort „kritische Solidarität“ wohl anscheinend noch nie was haben läuten hören, eine SPD-Innenministerin, die mit einem Leo 2 auf Spatzen ballert, während der klägliche Rest der deutschen Sozialdemokratie sich hinter ihrem Olaf verscholzt. Hinzu kommen ganze Heerscha­ren von Jour­nalisten, von denen sich dam­als im deutschen Herbst ‘77 selbst Springer-Schrei­berlinge angewi­dert abgewendet hätten. Und hinzu kommen all die willi­gen Helfer aus allen Polizeidienststellen der Bundesrepublik.
Un'dazu kom­men noch die Fernseh­sender, Kirchen + soziale Medien, die Un­krautvernichter und Sonnenanbeter, die Lehrer, Schornstein­feger und Sozialar­beiter, Schauspieler, Schausteller und die Spre­cher der Tagesschau, der ADAC, Schützenvereine und die Caritas, die Banken und Ver­sicherungen, Krankenhäuser und alle Gewerk­schaften, die Absurden und Abstrusen, die Heiratsschwindler und Sozialschmarotzer, REWE, Aldi, Plus und Hertie, Opel, Netto und VW, RWE, der Staat und Bayer + watweiß­ichnochwer. Und als ... hüpfender Punkt auf dem Ihh kommt noch hinzu - und das wollen wir hier ja wohl nicht unter den Teppich krümeln - die Mehrheit des sich noch ein wenig zurückhaltenden deutschen Volkes.
Eigentlich müsste man allen Mitgliedern und Sympis der letzten Ge­neration flotti mitteilen, wie sehr sie doch bei den eigenen Leuten ver­hasst sind. Die wissen das nämlich - glaubich - gar nicht.
Aber wenn ich wüßte, dass morgen die Welt untergänge, würde ich heute noch … äh ne Apfelschorle trinken (- weil ich wegen der viel­fältigen, nachhaltigen Nebenwirkungen meiner Hausapotheke kei­nen Alkohol mehr vertrage.)
1.6.23
„Hei-di! Hei-di, deine Welt sind die ...“
(Ich musste für einen Tag zwischendurch doch mal kurz nach Hause zu ner kleinen Zahn-OP. Und habe dabei die Gelegenheit genutzt: es musste einfach raus.)
Mein lieber, werter Bos vom ‚Stadtanzeiger‘, dem Kölner.
dass Frau Klum heute 50 wird, ist euch Kölner Kulturellen also eine ganze Seite wert. Is ja interessant. Sie sei ein „Phänomen“, schreibt euer phänomenaler Überschriftenschriftsteller. Großartig. Und dei­ne Kollegin Anne B. phantasiert: „An Heidi Klum scheiden sich die Geister.“ Wie? Welche Geister von welchen Geistern? Und ihr alle seid unterm Strich der Meinung, diese Frau sei keine steindumme, blon­dierte, egomane Nerventöterin, sondern „polarisiere nur.“ So, so. Sie polarisiert also. Is ja hochinteressant. Und weil diese aus­gekochte, durchgenudelte polarisierende Unterschichtenschnepfe so schön polarisieren kann, ist sie reif für eure Kulturredaktion?
Kann ja sein, dass ich den Schuss nicht gehört habe. Nur, lieber, werter Bos vom ‚Stadtanzeiger‘: Natürlich sind eure Ein- und Auslassungen zu HK kritisch, teilweis sogar äußerst bis schwerst kritisch gemeint. Aber wie das große Aber eben so spricht, man kann auch als gnadenlos incorruptable Analytiker der Abfallindus­trie, der nur theoretisch intensiv mit Kulturindustriellem in Berüh­rung kommt, selber dabei nicht immer so ganz sauber bleiben.
Bist ja noch jung, und ich wollte dich auch nur ein wenig warnen: Alles färbt ab! 'Ich kenne das Leben, ich bin im Kino gewesen.' Vielleicht erinnerst du dich.
(Das war nu möglicherweise wieder viel zu viel Gewese um dieses phäno­menale Wesen. Aber anders ging‘s eben auch nicht. Geh mir später die Hände waschen.)
11.6.23
Kinners! Pause is vorbei. Es geht weiter!
Nachdem im Jahre 1993 die damalige deutsche Bundesregierung das Asyl­recht de facto abschafft hatte und so ganz nebenbei sämtliche Flüchtlinge zu unerwünschten Personen erklärte, die da lieber dort ver­bleiben sollten, wo der Pfeffer wächst, gab es genau genommen nur noch zwei Möglichkeiten, in Deutschland Asyl zu bekommen: Entweder die Mittelmeer-Anrainerstaaten erklärten sich ihrerseits bereit, je­weils einen kleinen, schmalen Strandstreifen an die Bun­desrepublik zu verkaufen, um die Sogenannte Drittstaatenregelung elegant zu umschiffen, oder man sprang halt über Deutschland mit dem .... Fallschirm ab.
Seitdem ist viel passiert.
Aus Europa, dem Kreißsaal der Demokratie, der hoffnungsvollen Wiege so großartiger Ideen wie die von der Unfehlbarkeit des Hl. Vaters und des Gleichgewichts des Schreckens, von Liberté, Égalité, Fraternité, Rassenkunde und Rassenschande und Sozialer Markt­wirtschaft, aus Europa, der Heimat der Allgemeinen Menschenrech­te, atomarer Selbstaus­löschung und dennoch unkaputtbarer Sehn­suchtsort aller Erniedrig­ten und Beleidig­ten, wurde eine bis an die dritten Zähne bewaff­nete Festung, aus der man künftig ohne Wei­teres und wie immer mit gesalbten Worten auch wieder auf Kinder schießen wird.
So der Stand der Dinge.
Und da marschiert unser Wumms- und Wendelin-Kanzler Onkel Olaf zum Evangelischen Kirchentag nach Nürnberg, wo man sich gerade über die weltweite Ausländerfrage ganz doll die denkenden Köpfe zerbrach, und erzählt dort laut eigener Aussage folgenden Witz:
„Ich habe diesen Witz auch schon im Europäischen Parlament ge­macht. Deutschland muss wohl einen großen Strand am Mittelmeer haben. Denn tatsächlich kommen mehr Flüchtlinge, die über das Mittelmeer nach Europa kommen, in Deutschland an, als in den Mittelmeer-Anrainer-Ländern im Einzelnen.“
So der Witz von Onkel Olaf. Ein Witz bestehend aus absolut nichts als absichts­vollen Fehlinformationen, Fakes und populären, frechen Vorurteilen und basierend auf einer verschimmelten, toten Moral, die zum Himmel schreit. Friedrich Nietzsche schrieb dazu einmal in einer dunklen Stunde – und da kannte er den Olaf noch gar nicht:
„Solange man nicht die Moral des Christentums als Kapital­verbrechen am Leben empfindet, haben dessen Verteidiger
gutes Spiel.“
Meine Damen und Herren,
Und nun:
Das Wetter.
Ich wünsche Ihnen eine geruhsame Nacht.