Alle Tagebucheinträge im Archiv

23.2.23
Hab noch eine Frage
zum gestrigen „Politischen Aschermittwoch“
Nach intensiver Lektüre der diversen Reden würde ich gerne wissen wollen oder wenigstens von irgendjemandem mal erklärt bekom­men, wo denn der Unterschied ist zwischen diesem Aschermittwoch und all den anderen Tagen.
24.2.23
1 Jahr Krieg
Darin stimme ich mit euch allen überein.
Das ist aber auch der einzige Punkt. Ansonsten glaube ich euch nicht 1 Wort. (Und ich bin kein Pazifist. Das nur so nebenbei.)
25.2.23
Baerbock in der UN-Sondersitzung
„Unterwerfung ist kein Frieden“
Ja gut … aber Frieden, Annalena, ist auch kein Zuckerschlecken! Von morgens bis abends permanent Sommerferien aufm Ponyhof in Bullerbü mit Lasse, Lisa, Bosse, Britta, Ole und Inga zusammen in den Augsburger Puppenkisten, da, wo nonstop Milch und Honigpops fließen und gebratene Hühnerbrüstchen mit Pommes, Sketch­up und Mayo einem direkt ins Maul fliegen… Sag das mal dem Regie­rungs­clown Selenskyj. Vielleicht weiß der das ja gar nicht ...

Dann hamma noch so einen Pappenheimer!
Und weil jetzt alle ihren maßgeblichen Senf dazuquatschen, will er hier in der Raupensammlung natürlich auch nicht fehlen - der Mün­che­ner Oberkardinal Käpt‘n Iglu vom Synodalweg aus Holz. ‚Dom­radio.de‘ schreibt:
„Kardinal Marx erinnert an Ukraine-Krieg ...“
Wie … erinnert an Ukraine-Krieg?! Is der denn schon vorbei? Hab ich den Schuss nich gehört? Bitte!! In welchem Land lebt dieser bärtige Knabe Gottes eigentlich?
Und nun ein original Marx-Gebräu, wie es genau so auch in seinem vom heiligen Geist durchwehten und 2008 erschienen Opus genera­lis ‚Das Kapital‘ steht:
..lirum larum löffelstiel und dann bricht es berührt und betroffen ex cathedra aus ihm raus: Beten, liebe Freunde und Freundinnen! Ja, Beten! Fast hätten wir's verlernt und vergessen! Beten, was die Riemen halten, nicht wahr! Die uralte, probate Asbach-Nummer also, immer gern genommen kurz vorm letzten Weltuntergang!
„Ein solches Gebet gibt Kraft und Trost. Ein Gebet ist ein intensiver Schrei nach Frieden, dass wir Auswege finden aus diesem schreck­lichen Krieg und dass wir sie nutzen."
Und dann ganz dicke:
„Wir wollen ins Gebet hineingehen mit der Bitte an Gott, dass die Herzen und Gedanken sich öffnen dafür, wie das zu Ende gehen kann, ohne dass der, der unrechtmäßig Gewalt ausgeübt hat, legitimiert wird und als Sieger davongeht."
Mein Gott! Das ist ja schier eine Herkules-Aufgabe! An der hat der liebe Gott, schätz ich aber mal, ganz schön zu knabbern! Trotzdem: Glückwunsch, Gloria et Hosi, hosi anna sancta maxima! Denn selten wurde katholischerseits das gläubische Volk mit dem realexistenten Elend der Welt klebriger ja, schleimiger verschwurbelt und versöhnt als von diesen beiden Talkshow-Nudeln. Fabelhaft und einfach wun­derbar.
Pardon. Ich frag mich trotz allem bei diesen erzkardinalen Marx-Plattitüden immer: Wenn der sich bei solchen Gelegenheiten einen nach dem anderen runterphilosophiert, glaubt der das eigentlich selber? Ich glaub‘s ja nicht.
26.2.23
„Friede, Freude, Eierkuchen“
oder doch zuerst Eierkuchen
und dann Friede, Freude?
Am offenen Brandenburger Tor versammelten sich gestern auf Ge­heiß zweier egomanischer Traumtänzerinnen der narzisstischen Güteklasse 1a zehntausende ähnlich simpel gestrickte, gleich­gesinnte Friedensfreunde aller Herrgottsfarben, um – wie die einen sagen – dem großrussischen Zaren Wladimir Wladimirowitsch Pu­tinowitsch persönlich die Kapitulationsurkunde zu überreichen, oder weil sie außer Feminismuserfinden und ohne alle 2 Tage ne neue Partei zu gründen, nichts mit sich anfangen können. ‘tschuldigung, aber mehr fällt mir dazu nicht ein.
27.2.23
Mir ist doch noch was eingefallen!“
Auf die Frage, ob sie sich nicht stärker gegen die Teilnahme von Rechten und Neofaschisten an ihrem „Aufstand für den Frieden“ positionieren wolle, gab Sahra Wagenknecht die tonangebende, aufschlussreiche Antwort:
„Jeder ist willkommen, der reinen Herzens für Frieden und Ver­handlungen …“ und so weiter und so fort.
Und sofort weiß man, wer so spricht in Zeiten, in denen man sonst nur noch mit Hassreden, Lügen, Morddrohungen und Scheissestür­men beballert wird, wer also so „reinen Herzens“ daher schlawän­zelt, der kann nur ein Pfaffe sein oder auf bestem Wege, einer zu werden. Und von den Pfaffen und denen, die es werden wollen, weiß man, wenn‘s um Glauben geht, aus Erfahrung sehr gut eines, nämlich dass man ihnen gar nichts glauben darf. Dann ist man zu­mindest auf der sicheren Seite.
28.2.23
Zeitenwende?
Wenn in ihrer Not ein paar engagierte Jugendliche mit deftigen Um­weltflausen im wohlinformierten Köpfchen zum Sekundenkleber greifen, um den öffentlichen Nahverkehr für einige Minuten regio­nal lahmzulegen, dann heißt es in der Regel aus beruflichem Jour­nalisten- und Politikermunde wie aus einem Munde: „Umweltterroristen, Natur­schutzchaoten, Weltuntergangsspinner“ oder ganz einfach nur „kriminelle Idioten, die unsere Demokratie zerstören wollen“.
So naiv und perspektivlos die Aktivitäten unserer juvenilen Uhu-Adepten auch sein mögen und selbst uns Sympathisanten, die wir dann „solidarisch“ mit im Stau stecken, zugegebenermaßen extrem auf die Nüsse gehen, so solltet, ihr Lieben, es m.e. damit auch in eurem eigenen Interesse nicht übertreiben, denn das deutsche Au­tofahrerkollektiv will keinen Kinderquatsch wegen was auch immer, sondern zack-zack von zuhaus zum Arbeitsplatz und ebenso zack-zack wieder zurück. Vor allem aber kann, wenn die Kleberei länger als ne halbe Minute dauert, der Wind sich ziemlich schnell drehen, und zack-zack wird aus einer eher harmlosen Autofahrerver­samm­lung ein lynchwütiger Mob, dem schmelzende Polkappen, eine im Meer ersaufende 3. Welt und täglichen Hektatomben von Toten einerlei ist. Dann ist nämlich der Punkt erreicht, wo ihr zu eurem eigenen Schutz die Bullen selber anru­fen müsst (wenn ihr das mit den festgeklebten Flossen überhaupt noch könnt.) Der Mob tut auch, was er krakeelt.
Oh, jetzt bin ich doch tatsächlich, glaub ich, ein wenig vom Thema abgekommen. Ich wollte eigentlich nur den ‚Kölner Stadtanzeiger‘ belästigen:
Wenn für euch und euresgleichen (speziell für eure einfühlsamen Hetz- und Hass-Kolle­gen von der Bildzeitung) die paar Jugendlichen schon „Terroristen, Chaoten und Kriminelle“ sind, was sind dann die Ge­nos­sen von Verdi für euch, die gestern „den ganzen Nahverkehr von Köln und Umgebung lahm gelegt haben“ und das Spiel „am Freitag in ganz NRW“ wiederholen wollen? Was habt ihr vor? Die Bundes­wehr zu rufen hat keinen Zweck. Die „Leos“ (Omid Nuori­puor) sind, so viel ich weiß, alle Richtung Klitschko unterwegs und der verros­tete Rest liegt ersatzteillos in irgendwelchen Kasernen­schuppen rum.
Ach, scheiß der Hund drauf! Hauptsache „Zeitenwende“. Ihr seid mir da ja die richtigen ...
1.3.23
Wie die Faust aufs Auge
Zwar hat unsre Sondermüll-, Chemie- und Pharmazeutenklitsche Bayer-Monsanto/Leverkusen im letzten Jahr ihren Gewinn von 1,0 Milliarden auf 4,15 Milliarden Euro steigern können, so wird sie sich dennoch im laufenden Jahr notabene von „verdienten Mitarbeitern verabschieden müssen“. Man könnte behaupten, dass sie das aber nicht verdient hätten. Aber so ist es nun mal. C‘est la vie en capi­talisme. Es hat eben à la longue nicht gereicht. Und tschüß.
Trotzdem muss die Frage erlaubt sein, wem der Batzen Kohle denn zu verdanken ist? Na, dem weltweit immens gestiegenen Verbrauch von … Kopfschmerztabletten? Hahaha, der war gut! Nee, dem Fuß­ball auch nicht. Mit dem und alledem läßt sich nicht so viel zusam­menklauen. Nee, Glyphosat heißt das Zauberwort. Laut Bayer ein extrem gutes Pflanzenschutzmittel; alle andern sagen Insektenver­nichtungsmittel. Was einer althergebrachten, erfolgreichen Tradi­tion des Hauses, der Vernichtung allen „unwerten Lebens“, auch wesent­lich mehr entspricht. Und wie heißt der Zauberer, der das große Geschäft mit Monsanto propagan­damäßig so geschickt ein­,fädelte, dass man hierzulande davon kaum was mitgekriegt hat?
Nun, sein Name sei Matthias Berninger (Jahrgang '71).
Ich komme zum Schluss.
Is dat für'n Typ? Als Parteimitglied der Grünen war er von 2001 - 2005 Parlamentari­scher Staatssekretär im Bundesministerium für „Verbraucherschutz, Ernährung und Land­wirtschaft“ und von 2003 - 2007 Landesvorsit­zender der Grünen in Hessen. Seit seinem Aus­scheiden aufdie, pardon, aus der Politik 2007 arbeitete er als Lobbyist zunächst für den amerikani­schen Nahrungsmittel- und Süßwarenkonzern Mars Incorporated. Und seit dem 1. Jänner 2019 ist er Leiter des Bereichs „Öffentlichkeit und Nachhaltigkeit“ der Bayer AG. Und? Was sagen wir dazu? Gelernt ist gelernt. Passt doch.
Und nu soll die Außenpolitik auch noch feministisch werden. Wir dürfen gespannt sein, was da dann hinten rauskommt.
2.3.23
„Mallorca im Schnee“
„Ein Wintereinbruch macht den Menschen auf der Insel zu schaffen,“ tippt der ‚Kölner Stadtanzeiger‘.
Aber die deutschen Ballermänner werden die letzten sein, denen das zu denken gibt. Wo die nicht mal ein Organ dafür haben.
3.3.23
Es ist ja nur ein Zahlenspiel
Ich formulier‘s mal komplett unverblümt, halt so hart, wie es eben realiter auch ist, ohne Rücksicht auf Verluste – und wahrscheinlich nimmt man's mir, der ich nu wahrlich nix damit zu tun habe, auch noch übel:
Zum Abschluss ihrer Frühjahrstagung kann die übergroße Mehrheit der Deutschen Bischöfe und mit ihr die gesamte Mann-, Frau- und Transschaft der Synodalen Sackgasse die tiefe Enttäuschung über den Vatikan insbesondere Papa Franziskus nicht verhehlen. Sie wollen und können es nicht begreifen,dass sie von Franziskus dem Barm­herzi­gen so gar keine positiven Zeichen erhalten haben und auch nie werden. Dabei könnte man den ganzen Religionszinnober (wenn Sie das überhaupt interessieren tut) mit einem kleinen, aus­gespro­chen simplen, banalen Zahlenspiel eins, zwei, drei in Luft auflösen:
Etwa 17,7% der Weltbevölkerung sind Katholiken, das sind nach Adam Riese knapp 1345 Millionen. Für Deutschland kommt man auf 21,6 Millionen. Ziehen wir spaßeshalber von den 1345 Millionen die deutschen 21,6 Millionen mal ab, hamma da ein Verhältnis – manche sagen auch Missverhältnis - von 1323,4 Millionen zu lächerlichen 21,6 Millionen. Wobei hier die Masse der deutschen spiritu­ellen Kartei­leichen noch gar nicht berücksichtigt ist. Also da noch mal pi mal Mittelfin... nee, Quatsch, mal Daumen die Hälfte runter, macht ca. 12 Millionen Seelen.
Der Papst aber – und das ist von mir gar nicht mal so bös‘ gemeint – der Papst aber ist nicht nur der Stellvertreter vom lieben Gott, nee, er ist auch der unfehlbare, quasi gewählte Boss über all diese ca. 1,4 Milliarden röm.­kath. Jenseitigen. Wenn also allein das Verhält­nis sich zahlenmäßig schon so schräg darstellt: 12 Millionen zu 1300 Millionen, und obendrein auch noch mit so unfassbar heiklen, kom­plizierten, ja, schwerwiegenden und unge­heuer tief schürfenden Problemfeldern mutwillig belastet wird wie Gleichbe­rechtigung, Homo- und sonstige Sexualität wie auch durch die Suche nach Ant­worten auf religiöse Grundsatzfragen wie der bis heute immer noch unbeantworteten „Wie viel Engel passen auf eine Nadelspitze“ -
nach wem wird sich der Vertreter Gottes (dreimal dürfen Se raten) dann wohl richten?
Und, werte Brüder und Schwestern, eine ganz neue Frage ist in dem Zusammenhang auch aufge­taucht:
Abgesehen davon, dass die heillose Dummheit auch in der „3. Welt“ grenzenlos ist, wie gnadenlos deutsch müsst ihr Synodal-Pilger in eurer narzisstisch-nazistischen Wolkenkuckucksglocke ticken, dass ihr einzig nur euch und mit keinem Wort …
Ja, wie gnadenlos deutsch?
Oder anders gefragt:
Wie
gna
den
los
deutsch!!?

P.s.:
Falls Sie für heute genug von diesem Thema haben, greifen Sie zu der schon leicht angegrauten Platte (2014) „Hypnotic Eye“ von Tom Petty & the Heartbreakers. Kopfhörer auf die Muscheln, volles Rohr und alle Regler nach rechts. Da geht‘s wieder ab. Da sind se wieder im prallen Leben. Halleluja!
4.3.23
Mein Buchtipp des Monats
„Die Geburt der Dritten Welt -
Hungerkatastrophen und Massenvernichtung
im imperialistischen Zeitalter“
von Mike Davis
Assoziation A, Berlin, 2001
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Und wissen Sie, was ich mir absolument nicht vorstellen kann? Dass ein Friederich Merz etwa dieses Buch lesen würde. Der würde es nicht einmal anfassen. (Pardon, das Wort 'Würde' im Zusammenhang mit dem Mann ist eigentlich ein Unding. Aber was soll's. Egal.)
Es sei denn, er wäre auf der Suche nach Beispie­len, Vorbildern und Praktiken oder Inspirationen, wie man sich selbst und seiner Brut die Taschen vollstopft und dabei den Rest der Menschheit in Ruhe verrecken läßt. Sein leitkulturelles Lebensmotto „Mit der Bibel in der Hand kommst du durch das ganze Land“ hatte ihm ja bisher gute Schützenhilfe geleistet.
So lasset uns hoffen beziehungsweise gemeinsam daran arbeiten, dass der Mann wenigstens in diesem Leben hier nicht mehr Bundes­kanzler werden kann.
(Wenn Sie annehmen, dass ich mit diesen anzüglichen Bemerkungen unseren großen sauerländischen Humorlosen nur beleidigen, mies oder schlecht machen wollte, könnten Sie durchaus Recht haben.)