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21.1.22
Das allerneuste Testament
Der‘Spiegel schreibt - und das am heutigen "Internationalen Weltkuscheltag":
„Neues Missbrauchsgutachten
Papst Benedict schwer belastet -
Benedict XVI will für die Missbrauchsopfer beten“
Und ich dachte, das hätte der schon längst getan.
P.s.:
Na, dann steht ja der späteren Heiligsprechung nichts mehr im Wege.
22.1.22
Nur für‘s Archiv
(und für den Fall, dass es noch mal sehr wichtig werden könnte …)
Auf dem digitalen Bundesparteitag der CDU wurde am Wochenende Friedrich Merz, dieser äh (… {Platz für das Ergebnis Ihrer ganz indi­viduellen Charakterstudie}) Mensch mit 94,6 Prozent zum Parteichef gekürt, ein Ergebnis, bei dem sich der bescheidene Merz unter Auf­bietung aller ihm zur Verfügung stehenden Theatertricks extra eine Träne aus seinem Sauerland-Gesicht tupfen musste.
Nachzutragen wäre noch in diesem Zusammenhang eine letzte (?) Großtat der scheidenden Kanzlerin A. Merkel, die sich die schmieri­ge Einladung zum Dinner mit Merz ganz undiplomatisch an den Hut steckte und ihm damit ungeschminkt demonstrierte, was sie von solch egomanen Parvenüs hält.
23.1.22
Im Merzen der Bauer
Bis vor kurzem galt er noch als der gewiefteste Stinkstiefel, den die Christenunion ihren Leuten anzubieten hatte. Ein Intrigant, Hinten­rumhetzer und gnadenloser Lügner vor dem Herrn und immer sein heiliges Ziel vor Augen, sein markantes 1-Punkt-Programm: „Ich, ich, ich und nochmal ich.“ In Sachen Stinkstiefelei überholte er sogar die bisherigen Fachexperten Lindner und Söder. Jetzt ist er der Boss der CDU und verkündet plötzlich:
„Wenn wir uns streiten, wenn wir in alle Himmelsrichtungen aus­einanderlaufen, wenn wir ein unklares Bild abgeben, wenn wir bei den Themen nicht auf der Höhe der Zeit sind, dann wird es mögli­cherweise sehr lange dauern. Und selbst dann ist es nicht gesagt, das es überhaupt gelingt.“
Und mit dieser 1A-populistischen Papperlapapp-Rede hat unsere kleinkarierte Stinkdrüse jetzt auch den ganz persönlichen Para­digmenwechsel vollzogen, der notwendig ist, um in vier Jahren Deutschlands führende Arschkrampe zu werden.
Für unsereins aber bleibt es ansonsten bei der einfachen, doch be­währten Spielregel: Immer genau das Gegenteil von Merz seinem ganzen Gequatsche annehmen, dann liegt man richtig.
24.1.22
„Papst Benedict XVI ist ein Lügner!“
Wer hätte das gedacht?! Der Papst, ein Pisser wie du und ich! Dabei stand‘s schon in der Bibel: „Noch ehe der Hahn kräht, wirst du mich dreimal ...“ (Matt. 26,34). Und da ging‘s sogar um Petrus, den aller­ersten Papst, um den Felsen, auf dem er seine Kirche bauen wollte. Ein Papst, ein Pisser, ein Lügner wie du und ich. So trötet es nun einstimmig und erleichtert aus allen deutschen Gazetten.
Und hat's nich in gewisser Weise ein unziemlich Geschmäckle, wenn ausgerechnet die ‚Bild‘-Zeitung dabei den höchsten Ton angibt und den größten Krawall macht? Da sag ich doch als alter, grauhaariger, lebenslanger Kirchen- und Religions äh kritikaster:
„Pfui, Spinne!“
25.1.22
Moderne Zeiten
Max Otte, Mitglied der CDU und Chef der WerteUnion (Das sind die singulären Intellenzdödel in der CDU, die über sich selber sagen, die einzigen zu sein, die „überhaupt noch ein Paar christliche Werte ihr eigen nennen.“) wird im Namen der AfD für das Amt des Bundes­präsidenten kandidieren. Er empfinde den Vorschlag, so der Otte gegenüber dem ‚Spiegel‘. »als große Ehre.« Er sehe die AfD »klar auf dem Boden des Grundgesetzes«, sagte Otte weiter.
Und da der Otte da mit Sicherheit ziemlich schiefst gewickelt ist, und Ottes Techtelmechtel mit den Arschlöchern für Deutschland dem Rest der christlichen Gemeinde zur Zeit gar nicht so gut in den christlichen Kram passt, wird ein Parteiausschlussverfahren wohl immer wahrscheinlicher.
Aber diese unrühmliche Ausschließeritis geht meistens doch nach hinten los. Zumal gerade die CDU meines erachtens so was gar nicht nötig hätte. Denn eine alte Volksweisheit lautet:
„Schwarz ist die einzige Farbe, die braun zuverlässig verdeckt.“
26.1.22
Da wolln wa ma nich so pingelig sein
Auch ein Joe Biden, derzeit amtierender US-Präsident, weiß seine Worte zu setzten. Einen ‚Fox‘-Reporter bezeichnete er bei einer Mikrofonprobe als „stupid son of a bitch“.
Ehrlich gesagt, auch nicht die ganz feine Art.
27.1.22
Sie ist wieder da!
Es gibt sie wieda!
Bei den vielen Umzügen der vergangenen 45 Jahre irgend­wie ver­schollen, dann kam das Zeitalter der CD, irgendwann da­raufhin flog auch der Plattenspieler auf den Müll, in den letzten Monaten nun geisterte sie mir wieder des öfteren durch die Rumpelkammer mei­ner Erinnerungen am Ende mei­ner Wirbelsäule, doch sie blieb ver­schwunden, und auch die CD war zum Verrecken nicht auffindbar. Vielleicht hatte ich die Platte auch nur in Vinyl. Jetzt aber ist die wieder da! Es gibt sie wieda:
„Signing off“ von UB40.
Und ich hoffe nicht nur als Vinyl.
28.1.22
Auf Onkel Neil is doch Verlass
Weil der schwedische Streamingdienst Spotify seinem Moderator, Stand-up-Comedian, Fakes-Experten, Verschwörungsspinner, Coro­naleugner und eifrigen Verteiler rechtsextremistischer Weltbilder Joe Rogan alle gewünschten Freiheiten lässt, hat sich Neil Young zu einem Boykott aufgerafft und Spotify gedroht, sein komplettes Werk für den Laden zu sperren: „Sie können Rogan oder Young haben – nicht beide.“
Der hat sofort reagiert und selber alles rausgenommen … von Neil Young.
Der wünscht sich nun seinerseits, dass möglichst viele Musiker etc. sich an dem Boykott beteiligen. Und wir dürfen gespannt sein, welche Namen denn da künftig in der Schlange stehen. Und vor allem welche nicht.
29.1.22
Das Ende der Meutherei
Der langjährige Chef der Arschlöcher für Deutschland, Jörg Meu­then, hat keine Lust mehr auf den Flohzirkus von Hitlers Enkel und ist nach langen Jahren anstrengender Sitzungen und erfolgloser Entnazifizierung endlich austreten gegangen.
„Letztlich war es ganz einfach“, erzählte Meuthen gestern der dpa. „Mein Hausarzt und mein Apotheker haben mir Kijimea em­pfohlen. Da hab ich mir ne komplette Family-Packung reingepfiffen. ‚Kijimea Reizdarm Pro‘ - und alles is wie weg!“
(Dafür – aber da kann der Meuthen ja nix für - füllt die große, alte Dame der ewigen Vertriebenen, die geb. Nazisse Erika Steinbach nun die schmerzhafte Lücke.)
Egal.
Bei Blähungen, Verstopfung und und ganz normalem Mundgeruch
Kijimea Reizdarm Pro –
Tja, auf Ideen muss man kommen!
Meine Blähungen sind wie weggeblasen!
Furz dich frei!
Deutschland den Deutschen -
und Verstopfung spielt keine Rolle mehr!
Servus.
30.1.22
„De gustibus non est disputandum“
Schon die antiken Römer wussten sich im Zweifelsfalle zu beneh­men und dass man über Geschmäcker nicht streiten kann. Allerdings stammt der Spruch „De gustibus ...“ etc. nicht von den Römern, sondern um das Jahr 1799 rum von dem sensiblen, umtriebigen Jean Anthelme Brillat-Savarin, einem französischen Revolutions-Richter, Schriftsteller und Kochbuchautoren.
Seit gestern haben die Grünen nun eine neue Doppelspitze, zwei neue Parteivorsitzende, die linke Ricarda Lange und den gebürtigen Syrer und Realo Omid Nouripour. Ähm, was wollt‘ ich eigentlich … ach so ja!
Es gäb ja nun so manches zu disputieren, zumal in diesen Zeiten der faulen und superfaulen Kompromisse, dass sich die Grünen zum Beispiel zwei solche Figuren an die vorderste Front wählen. Aber in den sog. sozialen Medien, den Disputier-Foren des Volkes, hat man wichtigeres im Sinn, und zwar das offensichtliche Übergewicht von Ricarda Lange. Die in den unendlichen Weiten des Internets toben­den Redeorgien hatten rasend schnell zu der inter­essanten, von der absoluten Mehrheit geteilten Hauptthese geführt:
„Wie kann man nur ... mit der Figur ...“ und so weiter.
Und jetzt zur Sache, Schätzchen:
Es sind nicht die ewig gleichen obligaten Mordphantasien, Gewalt­wünsche und sexualpathologischen Beleidigungen und Hasstiraden, die uns als das Wesentliche dieser Parallelgesellschaft irritieren sollten sondern die normalen stundenlangen Diskussionen über Kilo­gramm, Schwerkraft, Ästhetik, Kleidung und Körpereigenschaften, potentielle, vermutete oder tatsächliche Ernährungsweisen, deren Häu­figkeit, Mengen, Usus und Abusus und Verträglichkeit, die alle zu dem Erscheingsbild geführt haben könnten, das uns, Zitat „diese Ricarda Lange jetzt bietet.“ Und diese Aneinanderreihung endloser Monologe, getrieben einzig von dem unstillbaren, heillosen Bedürf­nis nach nichtssagender Selbstdarstellung, Onanie & Masturbation, die uns mittlerweile als die „moderne Art der Diskus­sion“ verkauft wird, kulminieren bei praktisch allen Dis­kutanten und -onkeln in der hoch­politischen Feststellung:
„Und mit der (…) wollen die Grünen jetzt also ‘nen Blumentopf gewinnen? Na, prost Mahlzeit!“
Ja, und weil die Realität so real und armselig ist, wie sie ist, wird‘s auch wohl in 4 Jahren nur der Blumentopf werden. Jedenfalls kein Platz an den Fleischtöpfen der Macht.