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11.6.15
Bedingt totmachbereit
Riesenärger wegen der Menschenbeseitigungs­maschine G36: Schießt sie nur um die Ecke? Trifft se auf 2 Meter Entfernung keinen LKW? Oder nur die eigenen Leute? Schmilzt der Lauf weg durch pau­senlose Rumballerei oder schon nach 2 Minuten in der Sonne-liegen? Seit wann ist das so, warum ist das so und wieso ist das so?
Wer hat das produziert und nich' vorher ausprobiert? Wer hat was wo wie oder wann von nix gewusst, gehört, gesehen oder gesagt oder auch nicht? Und noch mal: Seit wann ist das so, warum ist das so und wieso ist das so? Und v.a. wer ist schuld? Der de Maizière mit dem komi­schen Namen oder die von der Leyen (auch 'n komischer Name) oder womöglich, ja womöglich der Russe oder Grieche?
Fragen über Fragen über Fragen über Fragen.
Und ich hab au' noch eine: Wieso ist die rot-grüne Opposition eigent­lich auf 180 und nicht froh darüber, dass das Ding nicht funktioniert?
12.6.15
James Last ist tot
(Kommentar im Text)
Dpa meldet: „James Last ist tot.“
„Einer der erfolgreichsten Musiker der Welt“, „über 100 Millionen ver­kaufte Tonträger, 207 Goldene Schallplatten“, „der legendäre coole Band­leader“, „der Erfinder des 'Easy Listening'-Sound“ und so weiter und so weiter.
Seine letzte Reise hat er noch nicht ganz angetreten, da ist bei Fa­milie Kulturjournaille die Hymnenorgie & Vergottung von „Mr. Happy­Sound“ mit der manisch anschließenden „Gute-Laune-Party“ in den Redaktionsräumen auch schon in vollem Gange. Er mag ja ein lieber Jung gewesen sein, erfolgreich, fleißig und integer und dies und das und das und dies. Aber da komm ich nicht mit! Ich musste mich - auch heute noch - bei James Last immer übergeben.
***
Un' jetzt ma' kurz in eigener Sache ...
Manch einer fragt mich schon mal:
Wie hältst du eigentlich diese permanente Beschäftigung mit diesen ewigen Wi­derlichkeiten der Welt nur aus – allein heute zum Beispiel James Last mit seiner lustigen Fahrstuhlmusik – das ist doch wohl das Letzte!?
Nun, damit mir der Gedanke – heute zum Beispiel an diesen James Last - nicht den kompletten Tag versaubeutelt, hilft es schon mal, des abends einfach gute Musik aufzulegen, und da durfte es heute auch ruhig ein wenig nostalgisch werden; zum Untergang der Sonne empfahl ich mir u.a. diese Platte aus dem Jahre 1970 - biddeschön:
„Blows against the empire“ von und mit Grace Slick, Paul Kantner und Jefferson Starship.
Oder ich nehm' halt ein Buch zur Hand. In dem die Wörter „James“ und „Last“ nich' vorkommen.
13.6.15
Neue Serie:
Europa und seine Freunde, Teil I
Heute mit Stanislaw Szyrokoradiuk, dem katholischen Bischof von Charkiw (Ukraine), Nationaldirektor der Caritas, Franziskanermönch und Doktor der Philo­sophie und Theologie:
„Putin ist vom Teufel besessen. Er wird sich nicht ändern, denn er hat eine teuflische Natur. Und das Problem des Teufels ist, dass er nicht bereuen kann.“
Die klassische Psychopathologie spricht in Hinsicht auf dieses bi­schöfliche Syndrom von: „Nich' mehr alle Glocken im Turm.“
(Mit Europa geh'n wir möglicherweise noch lustigen Zeiten entgegen)
14.6.15
Neulich im Parlament
Als in der Aktuellen Stunde zur Homo-Ehe die militante Dummheit das Wort hatte, marschierte der CDU-Abgeordnete Helmut Brandt
mit stolz geschwellter Brust ans Rednerpult und dergestalt sogleich zur Hochform auf:
„Die klassische Ehe beruht auf dem Prinzip der Fruchtbarkeit und führt zwischen Mann und Frau dazu, wenn auch nicht immer leider, dass man sich fortpflanzt.“
Darauf rief von der Regierungsbank aus Steinmeiers Staats­minister Michael Roth (SPD) dazwischen:
„Und was ist mit der Bundeskanzlerin?“
Doch anstatt weise zu antworten „Okay, ich frag noch mal meinen Therapeuten“, polterte der vom christlichen Aussterben bedrohte CDU-Familien-Onkel aus der Provinz Würselen:
„Wer hat das gerufen? Schämen Sie sich! Ich möchte Sie bitten, sich dafür zu entschuldigen.“
Yoh!
Dabei ist der Mann gar nich' mal so asbach! Der ist 65 Jahre jung!!
Und ich hatte immer gedacht: „Nee, komm, schön locker bleiben! Alles nur noch 'ne Frage der Zeit und Sache der Biologie.“
Andrerseits:
So was wächst wohl auch dummerweise immer wieder nach. Oder wie seh' ich das?
***
Außerdem im Angebot heute!
Menschenskind! Janz dolle Sache!
Großer historischer Tag für die Bundeswehr:
Piffpaffpuff-Ministerin Uschi von der Leyen hat nämlich das
„Bundeswehrattraktivitätssteigerungsgesetz“ auf den Weg gebracht!
Wie jesacht: Menschenskind! Janz dolle Sache!
Das „Bundeswehrattraktivitätssteigerungsgesetz“.
Denn das neue „Bundeswehrattraktivitätssteigerungsgesetz“ war ja dringend nötig geworden, weil auch die Bundeswehr unter einem akuten Mangel an, äh, wie sagt man, ja genau „Fachkräften“ leidet.
Aber da sollte sich Bundesballermannuschi nicht so sehr sorgen:
Mit dem neuen „Bundeswehrattraktivitätssteigerungsgesetz“ wird sich ein solches Heer an Kanaillen melden, dass die Piffpaffpuff- Mutter ganze Fachkräfte-Kanaillen-Kompanien aufstellen kann.
Dann gibt's in Kürze nach diesem & jenem Gesetz noch – ich kürz das jetzt ab - ein „Bundeskanzlerinattraktivitätssteigerungsgesetz“ und dann ... dann gnade uns Gott!
Und für den Rest gilt: hammer den Salat.
15.6.15
NSA-Spionage *** NSA-Spionage *** NSA-Spionage *** NSA
Hatte ich hier eigentlich schon gesagt, dass nicht nur mir, sondern auch es vollkommen wurst & egal ist, ob die Kanzlerin nu' abgehört worden ist oder nich'? Und bei dir, uns, euch und ihnen sieht's wohl nicht groß anders aus.
Bei ihr aber bin ich mir absolut sicher! Denn wer wie sie den Mode- Kacksatz „Das geht gar nicht“ benutzt, hat seine Empörung schon
im selben Moment dementiert. Sie hätte ruhig verkünden können:
„Kannste allet inne Pfeife rauchen!“
Hat sich nur nich' getraut. Die Ärmste. Die mächtigste Frau der Welt.
16.6.15
Mensch Bosbach!
Da biste ja wieder!
Was bin ich froh! Seit dem 16.4. (s. auch 16.4.) warst du spurlos verschwunden aus PresseFunk'n'Fernseehn! Mensch, Bosbach!
Wir haben uns alle so Sorgen gemacht! Das waren volle 2 Monate! Weißte, was das heißt? Na, is auch egal.
Und dann Sonntagabend nach diesem Öko-Tatort (Oh Gott!), zack! sitzt der da cool mit seinem blauen Anzug bei Jauch in der Laber-­Runde, als ob nich' volle 2 Monate, 2 volle, sinnlose, Bosbach-lose Monate ins Land gegangen … Bosbach, meine Damen und Herren, is ein Politiker, der im Übrigen nie und nimmer gegen seine eigenen Überzeugungen abstimmen würde (siehe auch 2. März) ... Sag ma', Bosbach, hast du wirklich nur diesen einen Anzug da … da musste aber mal ... äh, was wollt' ich überhaupt … Mensch, ich wollt' doch was ... ach ja, jetz' weiß ich wieder! Mensch, Bosbach, ich bin ja so froh, dass es dich gibt! Du bist einer der wenigen Politiker, glaub ich, die zum Beispiel nie und nimmer gegen ihre eigenen Überzeugungen abstim­men würden! Und deshalb war ich auch so froh, als du da bei Jauch – ich weiß gar nicht mehr, worums da ging – gesagt hast: „Ich möchte nicht illoyal sein, werde aber nie und nimmer gegen meine eigenen Überzeugungen abstimmen.“
Denn gegen die eigenen Überzeugungen, meine Damen und Herren,
das geht gar nicht! ... Nee, Quatsch!
Das geht gar nicht! ... So is richtig.
***
Was aber sehr wohl geht, ist, nach der Beschäftigung mit all diesem horrenden Ehrlichkeitsgetue sich die Stöpsel in die Ohren stöpseln, alle Regler nach rechts reglern und ganz entspannt „Gold dust“ von Tori Amos reinpfeifen. (Yeah Tori Amos!) Was meinen Sie, wie flott man so'n Bosbach wieder aus'er Birne raus- und weggesiebt kriegt! Neil Young tät's natürlich auch.
Nur keine Platten mit Laubenpiepergezwitscher, Kirchenglockenkrach & Hermann-Löns-Gedichten wie die von PUR oder den Bläck Fööss. Wär' ja da praktisch dasselbe in Grün. Wie ein voll reiner Ehrlichkeit rauschender Bosbach.
(Au weia, is' spät, ich glaub, ich muss ins Bett.)
17.6.15
Lallen und lallen lassen
Dpa meldet:
„Domian erhält Evangelischen Medienpreis“
„Jürgen Domian erhält für seinen Talk auf Radio-1Live und WDR3 von der Evangelischen Kirche den Robert-Geisendörfer-Preis für heraus­ragende publizistische Leistungen.“
Die gerade in letzter Zeit oft gestellte Frage „In welcher Welt leben
wir eigentlich?“ ist damit wohl hinreichend beantwortet.
***
Nachtrag aus aktuellen Gründen -
ich sag nur „Sing meinen Song!“:
Wem aus der neugierigen jüngeren Generation die Domian-Story als Erklärung nicht reicht, kann sich ja 2 Klicks nebenan, auf der Seite „Best of Bestsellerfressen“ noch die „Huhu, Kinder sind tabuhu!“-Nr.
zu Gemüte führen - einen kurzen, objektiven Weltzustandsbericht,
'ne kleine Argumentensammlung gegen übermäßigen Optimismus, eine Reiseerzählung directement aus dem Herzen der Hölle:
Infos über
Hartmut Engler von PUR.
18.6.15
Ab heut' is' wieder Ramadang,
Und diesmal ziemlich lang!
Von wegen Sonnenauf-
und Sonnenuntergang!
Für 1,6 Milliarden Muslime brechen heute schon wieder die harten Zeiten an; da heißt es einen Monat lang Fasten und Brechen.
Für mich wär' dat nix. Ich hab's da eher mit Bertolt Brecht:
„Erst kommt das Fressen und dann der Ramadang!“
Aber solange „Islam“ auch noch „Unterwerfung“ heißt, Kinners,
- und da wird sich in den nächsten Tagen auch kaum was ändern -
kommt der bei mir nich' mal in die Tüte.
So einfach ist das manchmal.
19.6.15
„Laudato si“
Der mit den Vögeln piept
Der bescheidene Franz vom Vatikan hat mit seiner alle Welt ent­zückenden Öko-Enzyklika „Laudato si“ den finalen Beweis erbracht,
ein wirklich ganz bescheidener zu sein. Selten hat ein päpstliches Schreiben je ein solches Ausmaß an allumfassender Bildung und
profunder Weltweisheit offenbart. Angefangen von der Erkenntnis, dass eins und eins zwei seien, und der für einen Papst ungewöhn-
lich säkularen Ansicht, dass zwei und zwei vier ergäben, bis hin zu
der kritischen Feststellung, die schon einem Dogma gleichkommt, alle Menschen hätten eine Nase, ist in diesem erbärmlichen, den eigenen Gott auf Piepmatz-Niveau runtergejodelten, 107 Seiten langen Zeugnis geistiger Total-Abstinenz außerdem so gut wie jede Kanzel-Plattitüde vertreten, die sich selbst ein normaler Dorfpfarrer nur noch im Vollsuff aus der Kutte zu klamüsern wagen würde.
Wie gesagt: Haupt­sache bescheiden.
Liebe Brüder und Schwestern,
und irgendwann über kurz oder lang, vielleicht sogar schon morgen, werden sich die 5-jährigen Redakteure einer katholischen Kinder­gartenkinderzeitung melden und erklären, der Typ aus Rom hätte
das alles kackfrech, ohne sie zu fragen, aus ihrer letzten Nummer einfach abgeschrieben.
Aber – und so wird die Schrift abermals in Erfüllung gehen, denn so steht es geschrieben –
„sie werden ihnen keinen Glauben schenken.“
Oder so ähnlich.
20.6.15
Internationaler Weltflüchtlingstag
„Wenn wir eine Zuwanderung aus Afrika in unsre deutschen Sozial­systeme bekommen, werde ich mich dagegen wehren bis zur letzten Patrone.“
Nach wie vor ist dieser realchristliche Seehofer-Satz der wesent­liche Programmpunkt seiner – ich formulier das jetzt mal 'was vorsichtig - seiner christlich-sozialen Union.
Und so lassen wir zur Feier des Tages heut mal die Witze Witze sein und erzählen stattdessen eine nette Anekdote – eine zugegebener­maßen sehr alte, die ich aber bei Bedarf immer wieder gerne zum Besten gebe und mir immer einfällt, wenn ich diesen Seehofer seh. On y va:

„Kommt n armer Cowboy in nen Saloon und setzt sich an'en Tresen.
Sagt der Wirt:
»Hey! Wenn de 'n Schluck aus dem Spucknapf hier trinkst, kriegste 'n Dollar von mir!«
Der arme Cowboy, arm, wie er ist, fackelt nicht lange und schlürft – gluckedigluck – den ganzen Spucknapf leer, bis auf den Grund.
»Hey! Du hätt's doch nur einen Schluck nehmen müssen«,
sagt der Wirt da.
»Ja, ja, ich weiß,« meint der Cowboy. »Aber ... aber das hat alles irgendwie so … zusammengehangen.«“
***
Außerdem meldet „Die Welt“ der Welt zur Feier des Tages:
„Marineschiffe nach Rettung von Flüchtlingen zurück in Deutschland“
„Wilhelmshaven (dpa/lni) -
Die Fregatte'Hessen' ist vom größten Rettungseinsatz der deutschen Marine im Mittelmeer zurückgekehrt. Zusammen mit zwei weiteren Schiffen retteten die Besatzungen 3419 Bootsflüchtlinge aus Seenot und brachten sie in sichere Häfen. Zahlreiche Angehörige der Crews begrüßten die Schiffe am Freitag beim Einlaufen im Heimatstütz­punkt Wilhelmshaven - als erstes lief die 'Hessen' ein, danach wur­den der Einsatzgruppenversorger 'Berlin' und die Fregatte 'Karlsruhe' erwartet.“
Da hat Bimbo aber Glück gehabt, dass der „Einsatzgruppen“-Befehl diesmal „Rettung“ lautete und nicht „Schiffeversenken“.
(Einsatzgruppen ... Einsatzgruppen ... Mensch, woher kenn' ich noch mal diesen Ausdruck? Moment, ich komm' gleich drauf ...)