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1.6.15
Tatort Münster -
Witz komm raus, du bist ... tot!
Die Zeiten, in denen ein „Tatort-Kommissar“ im Film die BILD-Zeitung 'BLÖD-Zeitung' nennt, wenn auch aus schwer ekligen pädagogischen Gründen, sind endgültig fini. Und so war der eigentliche Kriminalfall heute schon vorher in der 'BILD am Sonntag' zu begutachten:
Ein zwei volle Seiten langes 'Gespräch' via Facebook, das diverse Witz-Tatort-Fans und hauptamtliche Knalltüten aus der Witzfraktion der BamS mit den beiden Witzeterroristen Liefers und Prahl geführt hatten.
Meine Herren! Klar. Kann man machen. Muss man aber nicht!
Genauso: der 'Tatort' dann am Abend.
Kann man gucken, ich aber nich.
***
Und die Jugend von heute? Auch nicht mehr ganz dicht ...
Dpa meldet - alles an einem Tag:
„19-Jähriger vergisst Marihuana in Waschmaschine“
„18-Jähriger kracht mit Luxusauto in Gemüsegarten“
„Sprayer schlafen im selbst besprühten Zugwaggon ein“
„Fahranfängerin übersieht entgegenkommende Panzerkolonne ...“ usw. ...
Ja, was is denn da los? Banane, übel, krank und finster?
Sicher, aber lang' nich' so gaga wie 'n "Tatort" aus Münster.
2.6.15
Merkel im Bürgerdialog / Klappe, die 40.
„Gut leben in Deutschland – Was uns wichtig ist“ -
so heißt der etwas bekloppte Titel dieser regierungsamtlichen, mili­tanten Verscheisserungskomödie, die gestern in Berlin zum 40. Mal über die Bühne lief, ohne dass bisher auch nur ein einziges faules Ei geflogen kam (s. auch 27.4.'15). Und 140 weitere Verkackeier-Events sollen noch folgen.
'Die Zeit' berichtete online, am Ende hätte ein junger Mann zu Merkel gesagt: „Danke, daß Sie uns ein Ohr leihen. Ich find das total super“, eine 19-Jährige hätte resümiert, „sie sei beeindruckt davon, selbst zu Wort gekommen zu sein. Und eine Mittvierzigerin fand es ebenfalls gut, 'gehört worden zu sein'.“
Und auch bei dieser Veranstaltung, meine Damen & Herren, war mir, während die Fernseh­kamera einen Schwenk machte, als hätt' ich da an der Wand ein Bild von Max Liebermann hängen gesehen, der mal anlässlich einer ähnlichen Versammlung geäußert hat:
„Ich kann gar nicht so viel fressen, wie ich kotzen möchte.“
3.6.15
NEU! NEU! NEU! NEU! NEU! NEU! NEU! NEU! NEU! NEU!
JA! Ganz neue Argumente im Homo-Hochzeit-Diskurs
Der saarländische Ministerpräsident Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU), bekannt für seine kritische Weltsicht & durchsichtige Brille,
ist nicht einfach so gegen die Homo-Ehe, oh nein, sie denkt bereits einen Schritt weiter und ist sehr besorgt ob der möglichen Folgen. Denn nach der Homo-Ehe, so Frau Annegret Dingens-Karrenbauer, drohe uns nicht nur Geschlechtschaos, sondern auch zwangsläufig die Polygamie und die Heirat unter engen Verwandten. Frau Annegret Dingsbums-Karrenbauer wortwörtlich in der „Saarbrücker Zeitung“, dem Fachorgan für katholische Hilfsmittel, Familienhorror und Ehe­hygiene:
„Wenn wir die Ehe-Definition öffnen in eine auf Dauer angelegte Verantwortungspartnerschaft zweier erwachsener Menschen, sind andere Forderungen nicht auszuschließen: etwa eine Heirat unter engen Verwandten oder von mehr als zwei Menschen.“
Äh, mir ist zwar nicht ganz klar, was das eine mit dem andern zu
tun haben soll, aber wenn das so ist, dann ist natürlich der Damm gebrochen, dann steht das Scheunentor sperrangelweit offen, dann geht das mit den Tieren los und jeder einsame Bauer schnappt sich sein nächstbestes Haus­schwein und treibt es aus 'm Saustall ohne Umweg in die Dorfkapelle. Ist die Homo-Ehe erst einmal total egal, steht Oma Emma aus Berlin/Mitte keine 2 Tage später auch schon mit ihrem erregten Yorkshire Terrier standesgemäß beim Standes-­amt aufer Matte und scharrt mit den Hufen. Und die Schlange von willigen Karnickeln, Katzen, Kötern und Kanarienvögeln wird kein Ende nehmen. Schluss ist dann wohl erst bei den Eintagsfliegen. Nee, is dat widerlich!
Und ich hatte mir den Untergang des christlichen Abendlandes so schön vorgestellt ...
4.6.15
„Herr, schmeiß Hirn vom Himmel!“
Diesen alten, ehrwürdigen Spruch aus dem Buch der Sprüche hätten sie nehmen sollen als Losung für ihren 35. Evangelischen Kirchentag morgen in Stuttgart, wo sich um die 100.000 Pilger und Pilgerinnen drei Tage und drei Nächte lang was zusammenpilgern wollen. Aber die unter­irdische Oberleitung hatte sich anders entschieden und den Bibel-Satz gewählt: „... damit wir klug werden.“
Und so kam die Presse nicht drum rum, unisono zu schreiben: „Ein Motto, mit dem im Vorfeld die meisten nichts anzufangen wussten.“
Hätt' man sich ja denken können. Wenn man klug gewesen wäre.
Is aber auch völlig wurscht.
Denn beides – sowohl die Bitte, es möge Hirn vom Himmel regnen, als auch dieser mehr als irreale Wunsch, eines schönen Tages noch mal klug zu werden – ja, beides macht auf einem Mega-Festival der 100.000 Masturbatoren eo ipso keinen Sinn. Selbst die zweieinhalb Gedanken, die in den nächsten drei Tagen da womöglich irgendwo
an einem stillen Örtchen auf die Welt kommen sollten, werden keine Überlebenschance haben.
Oder um es noch deutlicher auszu­drücken, Frau Käsmann – und diese Losung können se sich ohne Abstriche auch allmählich mal
auf Ihre persönliche Fahne häkeln:
„Ich sah an alles Tun, das unter der Sonne geschieht; und siehe,
es war alles eitel und Haschen nach dem Wind.“ (Prediger 1,14)
Wegen mir auch Neues Testament, das Sie ja wohl lieber mögen - Matth. 12,36:
"Ich aber sage euch, dass alle Menschen am Tag des Gerichts Rechen­schaft ablegen müssen von jedem nichtsnutzigen Wort,
das sie geredet haben."
Amen.
5.6.15
Abenteuer auf Schloss Elmau, Teil I
24.000 Polizisten, 300 Hundestaffeln, 74 Polizeipferde, 30 Hub­schrauber mit Wärmebildkameras, Scharfschützen & 'ne Spezial­einheit der GSG9, ein 7 Kilometer langer, 3 Meter hoher Stachel­drahtzaun, über dem gesamten Gebiet eine Flugverbotszone plus
40 Container, die 400 "Gewalttätern" als Gefängniszellen dienen -
für unterm Strich
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360 Millionen Euro
Und alles wegen der sieben dicksten Staats- und Regierungsfritzen und derem Ringelpietz mit Anfassen und Quatsch mit Sauce.
Noch IRGENDWELCHE Fragen?
6.6.15
Wahrlich, wahrlich kein Grund zur Freude
Ende des Jahres beendet Günther Jauch sein Engagement an der sonntäglichen ARD-Quatsch- und Labersendung "Günther Jauch". Es gibt Leute, die darüber froh sind. Ich aber sage euch:
Freuet euch nicht zu früh! Denn bekommen werdet ihr ja dafür ...
das Laber-, Quatsch- und Grinsgesicht Anne Will!
7.6.15
Abenteuer auf Schloss Elmau, Teil II
Die 'Rheinische Post' berichtet ausführlich und wahrheitsgetreu -
Überschrift:
„G7-Gipfel in Elmau - Die Mächtigen gehen an die Arbeit“
Und drunter dann der Artikel:
„Bei strahlendem Sonnenschein stellen sich die G7-Gipfel-Teilneh­mer auf der grünen Wiese vor Schloss Elmau zum Gruppenbild auf. EU-Ratspräsident Donald Tusk, Japans Ministerpräsident Shizo Abe, Kanadas Premier Stephen Harper, US-Präsident Barack Obama, Bundeskanzlerin Angela Merkel, Frankreichs Präsident François Hollande, Großbritanniens Premierminister David Cameron, Italiens Ministerpräsident Matteo Renzi und EU-Kommissionspräsident Jean- Claude Juncker.“
Noch I R G E N D W E L C H E Fragen?
***
Und wo wir grad schon dabei sind – Tatort 21 Uhr 45, Günther Jauch:
„Die Welt in Unordnung – Kann Politik noch Krisen lösen?“ u.a. mit dem Saarländer Laberklopps Peter-„Ich laber mich rund“-Altmaier und Margot-„Siehe da, ich aber lalle mich hacke & knülle“-Käsmann ...
Ich spare mir heute Argumente und weitere Personenbeschreibungen aus potenziell strafrechtlich relevanten Gründen und sage einfach:
Mein Gott! WAS FÜR EIN ELEND !!!!
8.6.15
Parlamentswahlen in Kleinasien
59 Prozent haben IHM, Sultan Supereiertolla Erdogan, der kranken Type vom Bosporus, über Nacht die absolute Mehrheit und damit seine hübsche Vision verhagelt.
Tja, Recep Tayyip Erdogan (Oh, gepriesen sei Dein Name!), irgendwie schon blöd so 'ne Demokratie, ne?
9.6.15
Ri-Ra-Razzia bei der Deutschen Bank
Dpa meldet:
„Während in München der Strafprozess gegen den Ko-Vorstandschef Jürgen Fitschen weitergeht, haben in anderer Sache Polizei und rund 30 Beamte der Steuerfahndung abermals die Zentrale der Deutschen Bank in Frankfurt durchsucht.“
Ich hör noch „Leistung aus Leidenschaft! Leistung aus Leidenschaft!“ – und dann so was! Die Deutsche Bank! Also nee! Also so was!
Aber die sind ja nicht alle so.
Naja, jedenfalls nich' alle so!
Also, jedenfalls nich' jede.
Und schwarze Schafe ...
gibt's doch überall.
Sind ja auch, äh ...
sind ja auch, äh ...
sind ja auch ...
äh alles nur ...
Menschen.
Oder so
äh-nlich.
Oder?
Oder
wiewürdestdudennwenndukönntestwieduwolltest?Dawürdestdudochauchnichtandersalsalleanderendasgenausotun...
außerdemwenndudasnichttustdanntutdasebeneinanderer!Daistdasdanndochbesserwenndudastustundebennichteinanderer...
10.6.15
Aus der Parallelgesellschaft
Vor vier Tagen, am 6.6., hatt' ich's mir hier schon zusammenorakelt. Und es ist nicht sehr schön, ich wiederhole: es ist nicht sehr schön, wenn man Recht behält:
Zu dem Sonntags-'Tatort', den man bereits nicht mehr ertragen kann, gesellt sich nu also in nächster Zukunft als Ersatz für die desertierte Valium-Packung 'Jauch' noch unser grinsendes Besserwissergesicht, Madame Renitenz Anne Will, eine Fernsehexistenz, deren unkaputt­bare Selbstverliebtheit nur noch ein Beckmann übertrumpfen kann. Aber der ist auch mehr aus der Abteilung Voll-Comedy.
Oh, oh nein, es ist nicht sehr schön, wenn man Recht behält.
***
„In extremis“ -
wunderbare, neue Platte von Francis Cabrel!
Macht einen nach solch einem Tag wieder munter. In extenso.