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21.8.15
Aus der Serie
„Gut leben in Deutschland – Was uns wichtig ist“
„Ich werde sicher auch einmal ein Flüchtlingsheim besuchen.“
(A. Merkel)

Da auch bei dpa Platzmangel herrscht und unsre Nachrichtenagentur also nun wahrlich nicht alles bringen kann, wat se in den Compi ge­tickert kriegt, hat se heute nur diese Meldung hier:
„Wieder Feuer in einer bayerischen Asylbewerber-Unterkunft: In der Nacht zum Freitag ist in einem Flüchtlingsheim im oberpfälzischen Neustadt an der Waldnaab ein Brand ausgebrochen. «Bislang steht noch nicht fest, ob es sich um einen Brandanschlag handelt», sagte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU). «Ein fremden­feind­licher Hintergrund kann jedoch nicht ausgeschlossen werden.»
Der Brand in Neustadt ist das 4. Feuer in einer bayerischen Asylbe­werber-Unterkunft innerhalb von 8 Monaten. In allen anderen Fällen fehlt von den Tätern noch jede Spur. «Fest steht: Wir werden alles unternehmen, um den Brand aufzuklären», sagte Herrmann.“
Mit andern Worten:
Fest steht: Einen christ-sozial-unionierten Scheißdreck wird er tun, dieser Herrmann.
***
Woanders ist man inzwischen aber auch schon weiter:
„Mazedonien stoppt Flüchtlinge mit Tränengas und Blendgranaten“
König von Mazedonien, Herr Seehofer, wär' das nich' 'n Job für Sie?
22.8.15
Sind so kleine Fragen ...
Nannte man diese "schwerkriminellen, menschenverachtenden Schleuserbanden" früher nicht einfach "Fluchthelfer"?
23.8.15
Heimatkunde -
heute: Pirmasens
Die wie immer gutinformierte "Welt" informiert:
„700 hungrige Bienen fallen über Bäckerei her“
„Pirmasens - Der Zuckerguss trieb die Bienen in den Wahnsinn: Völlig ausgehungert hat ein Schwarm in der Fußgängerzone von Pirmasens eine Bäckerei überfallen. Kunden wie Angestellte mussten die Flucht antreten.“
Vertrieben im eigenen Land ...
Hier is aber auch wat los in diesem Jahr!
24.8.15
Heimatkunde -
heute: Duisburg-Marxloh und Heidenau bei Dresden
Dpa meldet:
„Zahlreiche Ecken, in die sich die Polizei nicht mehr hinein traut, gewalttätige Familienclans, die das Gebiet unter sich aufteilen - Duisburg-Marxloh gilt derzeit als der Problemstadtteil Deutsch­lands.“
Jetzt hat sich auch Bundeskanzlerin Angela Merkel dazu geäußert und gesagt: „Das Wort 'Familienbande' hat einen Beigeschmack von Wahrheit.“
Nee, Quatsch. Das war Karl Kraus. Die Bundeskanzlerin hat gesagt: „Wenn die Bürger in Marxloh nicht mehr sicher leben können, dann stimmt etwas nicht.“
Und sie könnten sich jetzt was dafür kaufen.
***
Un' nü:
Heidenau bei Dresden
Seit Tagen pöbelt halb Heidenau - ein normales deutsches Piss­kaff in der Nähe von Dresden - mit Bier, Krawall und Kind und Kegel und volkseigener NPD die Straße vorm Asylanten­heim rauf und runter und zeigt dem Rest der Welt, wie deutsche Willkommenskultur im Ernstfall aussieht. Und es begab sich am andern Tage, dass der Erzengel-Vizekanzler 'Siegmaschön' Gabriel mit großem Gefolge, Zimbeln, Schalmei und Tamtam in Heidenau einzog und der baffen Öffentlichkeit mal eben eine ganz neue Faschismustheorie präsen­tierte:
„Das sind Leute, die mit Deutschland nichts zu tun haben.“
Wohl­gemerkt: das halbe Pisskaff! Auch hatte er gleich eine inter­essante Antifa-Strategie zur Hand:
„Für dieses Pack kann es nur eine einzige Antwort geben: Polizei, Staatsanwaltsschaft und für jeden, den wir fassen, auch Gefängnis. Diesen Menschen muss man klarmachen: Ihr gehört nicht zu uns, wir wollen Euch nicht - und wo wir Euch kriegen, werden wir Euch bestrafen.“
Ähnlich schwer durchdacht und professionell an der Realität vorbei äußerte sich Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich, (der mit den Jod-S11-Körnchen) (CDU):
„Das ist nicht unser Sachsen.“
Nee, is klar. Sondern?
Kommen greeßtenteels von außerhalb.
Vom Kometen Tschuri?
Ja, genau.
Sacht auch unsa sächsischer Vafassungsschutz?!
Ja, genau. SachtauchunsasächsischerVafassungsschutz.
25.8.15
Neulich bei Maischberger
Til Schweiger zu CSU-Generalsekret Andreas Scheuer:
„Sie gehen mir auf den Sack!“

P.s.:
Sehr geehrter Herr Schweiger,
entschuldigen Sie bitte, bei allem Verständnis, aber Sie sind doch nicht mehr in der Pubertät! Eine solche Ausdrucksweise ist doch, wie ich finde, einer zivilisierten Maischberger-Runde ganz und gar nicht angemessen. Und so kann man auch im Übrigen nun wirklich nicht mit Deutschlands aktuell widerlichstem Ekel-, Kotz- und Göbel­brocken ins Gespräch kommen. Andreas Scheuer - das vorläu­fige End­ergebnis einer fiesen Seitenlinie der menschlichen Evolution, und zwar die dieser phänomena­len Hackfressen, welche weder mit Medi­kamenten noch mit guten Worten oder regelmäßiger Verab­reichung von Backpfeifen wieder irgendwie zu humanisieren sind - dieser Mann, Herr Schweiger, ist schließlich der General­sekretär einer christlich-sozialen Regie­rungspartei. Und es wäre sehr nett, wenn Sie das künftig in Ihren Reden mitbedenken würden.
Mit freundlichen Grüßen
26.8.15
In the neighbourhood
Laut einer Untersuchung des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen wollen mehr als 20 % aller polnischen Einwanderer in Deutschland keine Türken als Nachbarn.
Bei russischen Migranten sind's noch mehr.
Am liebsten sind allen Immis die Deutschen als Nachbarn. Vorausgesetzt, sie sind nicht schwul und keine Juden.
Gegen Juden als Nachbarn hat zum Beispiel jeder 8. Türke was.
Und über 33 % aller Russen und Polen wollen keine Homosexuellen
usw.
Alles in allem:
Aunichschön.
27.8.15
Heimatkunde -
heute: Polizeiruf 110 Aachen
Die 'Aachener Zeitung' war so nett:
„Über Notruf 110 hatte sich dieser Tage bei der Polizei Aachen eine hörbar junge Frau gemeldet, die "verdächtige Personen" durch ihre Straße gehen sah und die Polizei auf eine mögliche Gefahr hinwei­sen wollte. Entgegen der üblichen Praxis wurde in der Dienststelle zum Vorfall keine Pressemitteilung verschickt, sondern der Notruf in Protokollform!“
Und hier isser:

Beamter am Polizeinotruf (BAP):
„Polizeinotruf!“
Anruferin:
„Guten Tag, mein Name ist .........., ich möchte einen Hinweis geben auf eine größere Gruppe Menschen, die mit einem Mikrofon gerade die Straße hochgehen. Einer von denen hat einen biblischen Spruch aufgesagt und die Menschen haben den Spruch wiederholt. Es war ziemlich gruselig.“
BAP:
„Welchen Spruch denn?“
Anruferin:
„Einen biblischen Spruch, so ... dass sie sich von der Welt verab­schieden ... irgendwas von der Hirte und so ...!"
BAP:
„Wie viele Personen waren das denn?“
Anruferin:
„Das konnte ich leider nicht sehen. Mein Mann hat geguckt. Warten Sie mal...“
Ehemann, jetzt im Hintergrund in den Hörer rufend:
„20 Leute!“
Anruferin:
„20 Leute, sagt er.“
BAP:
„Die laufen durch den Ort?“
Anruferin:
„Im Moment haben die noch nichts gemacht, aber es macht einfach einen komischen Eindruck. Falls mal irgendetwas passieren sollte.“
BAP:
„Was haben die Leute denn genau gesagt?“
Anruferin:
„Auf jeden Fall diesen Spruch von dem Herrn mein Hirte ... ich kenne das ja nicht ... das könnte ja was von einer Kirche sein ...“
Ehemann im Hintergrund:
„Heilige Maria Muttergottes!“
Anruferin dazwischen:
„Was man da schon mal hört ... und die Frucht deines Leibes ..., den Spruch, den man da immer sagt ... ich bin ja nicht von der Kirche ...“
BAP:
„Das ist wahrscheinlich eine Prozession, die durch den Ort geht.“
Anruferin:
„Eine was?“
BAP:
„Eine Prozession. Also nichts, wovor Sie Angst haben müssen.“
Anruferin:
„Also, dass die hier eine Wanderung machen und dabei diese Sprüche machen?“
BAP:
„Ja, das ist ein feierlicher, kirchlicher Umzug. Das nennt man hier Prozession.“
Anruferin:
„Ach so, das kenne ich nicht. Ich dachte, weil die so Sprüche machen ..."
BAP:
„Ja genau. Das ist eine Prozession.“
Es folgten noch ein paar nette, kleine Erläuterungen des Beamten, die der Anruferin das kirchliche Brauchtum näher brachte.
Anruferin:
„Ok, danke, Tschüss.“
BAP:
„Gerne.“
28.8.15
„Vonne Endlichkait“
Dem Himmel sei Dank! Das allerletzte Buch von Günter Grass ist endlich raus! Ein Opus mit dem literaturnobelpreisverdächtigen Titel „Vonne Endlichkait“. Und das humorvolle Wochenblatt 'DieZeit' meint tatsächlich im Ernst, das Teil sei an einigen Stellen sogar „witzig“. Ich lach mich tot.
29.8.15
Hey, Bosbach!
Wat is?
Wie is et?
Wo bist du?
Was machst du?

Lang nix mehr von dir geseh'n!
Geschweige denn von dir gehört!
Hast du dich etwa mit der Unterhaltungsindustrie überworfen?
Oder ist alles schon gesagt?
Alles von dir durchgenudelt?
Oder ... oder könn'n die dein Gesicht nich' mehr seh'n?

Brauchst du Hilfe?
Oder neue Themen?
Was willst du denn zuhause?
Da kennt dich doch keiner!
Wenn du neue Themen brauchst ...
Ich habe da 'ne ganze Liste!
Kann ich dir mailen!

Anstand, Mut und Ehrlichkeit -
Mensch, Bosbach!
Das deutsche Volk, es ruft nach dir!
Come back, bitteschön,
in Presse Funk und Fäähnseehn!
30.8.15
Deutsche Willkommenskulturen
Am Donnerstag entdeckten österreichische Polizisten in einem abgestellten LKW auf der Autobahn bei Wien die Leichen von 71 syrischen Flüchtlingen, sie waren erstickt. Am selben Tag kenterten vor der libyschen Küste zwei Flüchtlingsboote, etwa 200 Menschen kamen ums Leben.
Am selben Abend bezeichnete Bayerns Innenminister Joachim Herr­mann bei Maybrit Illner den gutgemeinten Vorschlag, man könne die Flüchtlinge doch auch Vertriebene nennen, als „Beleidigung für die Ver­triebenen“.
Gestern morgen begann dann die BILD-Zeitung im Namen der Hu­manität ihre große Hilfsaktion für die Flüchtlinge - u.a. mit einem Foto von dem offenen Kühlwagen, in dem noch die 71 verwesenden Toten lagen - die BILD-Zeitung, das ehrlichste Drecksblatt Europas.
Und am Abend meldete dpa:
„Bouffier rechnet allein in diesem Jahr mit 1 Million Flüchtlingen“
Aus welchen Fingern sich der häßliche Ministerpräsident die Million gesogen hatte und warum, wollte er aber nicht „vor die Leute“ erörtern. Worauf Horst Seehofer wiederum nicht untätig bleiben konnte und flugs das Angebot auf 120 Millionen erhöhte. Denn wenn er, so unser Horror-Horst, immer verkünde, wir Deutschen könnten nicht das ganze Elend der Welt kurieren, dann müsse er wohl oder übel auch bei den Zahlen­angaben konsequent sein. Als er das von sich gab, war er allerdings so sternhagel­knülle, dass selbst die be­soffenen Journalisten misstrauisch wurden. Zuguterletzt erzähl­lte er noch einen alten Cowboy-Witz, der, wie er in einem seltenen Anfall von Wahrheitsliebe meinte, doch ganz gut zu ihm passe.
Und der ging ... so:

Kommt 'n armer Cowboy in'n Saloon und setzt sich an den Tresen.
Sagt der Wirt:
„Hey! Wenn de 'nen Schluck aus dem Spucknapf hier nimmst, kriegste 'n Dollar von mir!“
Der arme Cowboy, arm, wie er ist, fackelt nicht lange und schlürft – gluckedigluck – den ganzen Spucknapf leer, bis auf den Grund.
„Hey! Du hätt's doch nur einen Schluck nehmen müssen“,
sagt der Wirt da.
„Ja,ja, ich weiß,“ meint der Cowboy. „Aber ... aber das hat alles irgendwie so … zusammengehangen.“